Alle Wettkämpfe im Überblick
Das kleine Einmaleins der Judo-Regeln
Wettkampfregeln (vereinfacht)
Wer die Abseits-Regel im Fußball versteht, muss vor Judo-Regeln keine Angst haben. Denn so fremd auf den ersten Blick alles aussieht, so vertraut sind einem nach kurzer Zeit des Zuschauens die Abläufe auf der Judo-Matte. Wir erklären die wichtigsten Regeln dieses Kampfsports.
Auch wenn es im Fernsehen manchmal so aussieht, als würden sich die Judokas bei einem Wettkampf nur gegenseitig an ihren Jacken ziehen – das ist nur taktisches Geplänkel, das der Vorbereitung eines erfolgreichen Wurfes oder einer Bodentechnik dient. Denn Judo ist eine komplexe Sportart, bei der es darum geht, im richtigen Moment eine Unachtsamkeit des Gegners auszunutzen.
Wertungen
Ob durch einen Wurf oder eine Technik im Bodenkampf – Ziel ist immer ein Ippon (ganzer Punkt), denn mit ihm ist der Kampf vorzeitig beendet. Erreicht werden kann er durch einen Wurf, bei dem der Gegner mit Kraft und Schwung auf den größten Teil des Rückens geworfen wird. Werden diese drei Kriterien bei einem Wurf nicht vollständig erfüllt, gibt es je nach Wurfausführung noch zwei abgestufte Bewertungen: Waza-ari (halber Punkt) und Yuko (mittlere Wertung).
Diese Bewertungen gibt es auch für Haltegriffe (Osae-Komi), bei denen der auf dem Rücken liegende Gegner kontrolliert gehalten werden muss. Wird er 25 Sekunden gehalten, erhält der Haltende einen Ippon. Für Haltezeiten zwischen 20 und 24 Sekunden gibt es einen Waza-ari und für 15 – 19 Sekunden einen Yuko.
Bei Armhebeln und Würgegriffen gibt es einen Ippon, wenn der gegnerische Kämpfer durch Abklopfen mit der Hand oder den Ruf „Maitta!“ aufgibt.
Kampfrichter
Die Bewertung der gezeigten Aktionen obliegt den auf der Matte befindlichen Kampfrichtern, dem auf der Matte stehenden Mattenleiter und zwei am Rand sitzenden Außenrichtern. Alle drei haben gleiches Stimmrecht, wodurch ein Höchstmaß an Objektivität gewährleistet werden soll. Die Außenrichter treten vor allem bei Situationen am Mattenrand oder bei der Korrektur von gegebenen Wertungen durch entsprechende Handzeichen in Aktion.
Kampfrichter sind in der Regel erfahrene Judokas, die sich einer speziellen Kampfrichter-Ausbildung unterziehen und je nach gezeigten Leistungen bei Wettkämpfen und Prüfungen unterschiedliche Lizenzen besitzen. Sie sollen Kämpfe unparteiisch bewerten und die geltenden Regeln sicher anwenden können. Zur Unterstützung ihrer Wirkung rufen sie nicht nur laut ihre Wertungen und Kommandos, sondern unterstützen dies durch eindeutige Handzeichen. Das betrifft nicht nur die Bewertung von
Würfen, sondern zum Beispiel auch das Aussprechen von Strafen für Regelverstöße.
Strafen
Diese werden bei kleinen Regelverstößen, wie zum Beispiel passiver Kampfweise, mit einem Shido geahndet. Der erste Shido stellt lediglich eine Ermahnung dar. Der zweite Shido eines Kämpfers wird in einen Yuko für den Gegner umgerechnet, der dritte in einen Waza-ari. Die vierte Bestrafung, die auch bei schweren Regelverstößen (z. B. grobe Unsportlichkeit oder Anwendung bestimmter verbotener Techniken) direkt ausgesprochen werden kann, heißt Hansoku-make und entspricht einem Ippon für den Gegner.
Golden Score & Hantei
Haben nach der regulären Kampfzeit von 5 Minuten beide Kämpfer/innen einen Gleichstand in den Bewertungen, beginnt die Golden Score-Zeit. Dort entscheidet die erste erzielte Wertung oder gegebene Bestrafung den Kampf. Steht es allerdings auch nach Ende der Golden Score-Zeit unentschieden, müssen die Kampfrichter durch Mehrheitsentscheid (Hantei) an Hand festgelegter Kriterien den Sieger küren. Doch das kommt selten vor, da Judo eine schnelle Sportart ist und durch eine offensive Kampfweise die Mehrzahl der Kämpfe vorzeitig beendet wird. Spektakuläre Würfe sind im Judo also keine Mangelware.
Quelle: Bayerischer Judo-Verband e.v.
Noch einige nützliche links für die Wettkämpfe
Die ganzen Wettkampfregeln ( Vollständiches Regelwerk )